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ANSELM KIEFER

ANSELM KIEFER

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ANSELM KIEFER - EINSTIEG IN DIE AUSSTELLUNG










BIS 22. AUGUST 2021 IN DER KUNSTHALLE MANNHEIM
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Anselm Kiefer (*1945) zählt zu den bekanntesten deutschen Künstlern der Gegenwart. Er ist berühmt für seine offensive und leidenschaftliche Auseinandersetzung mit Geschichte, Ideologie, kulturellem Gedächtnis – und der deutschen Vergangenheit des Nationalsozialismus. Seit dem Umzug nach Frankreich 1993 widmet sich der Künstler verstärkt der Verbindung von jüdischer und christlicher Religion, den Mythen und mystischen Lehren der Weltkulturen und den Medien der Erinnerungskultur. Politik, Religion, Existenzialismus, Alchemie und Kosmologie bilden die Themenkomplexe, aus denen heraus Anselm Kiefer seine bildnerischen und skulpturalen Werke formt. Die zumeist großformatigen Werke sind in ihrer Dimension, ihrer Darstellungsweise und ihrer haptischen Qualität auf Überwältigungseffekte angelegt. Die Ausstellung verbindet über vier Räume und zwei Etagen hinweg entscheidende Werkgruppen, die in den vergangenen 30 Jahren entstanden sind. Alle Werke sind Leihgaben aus der Sammlung Grothe.
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Die Auseinandersetzung Anselm Kiefers mit der Macht des Staates und der mystischen und spirituellen Kraft der kabbalistischen Glaubenslehre im Zeitraum von 1987 bis 1993 begann mit den Werken „Die Große Fracht“ und „Saturnzeit“ – Arbeiten, die unter Verwendung von Blei des Kölner Domdaches entstanden. Nach seinem ersten Besuch in Israel setzte sich der Künstler mit der jüdischen Mystik und der von Isaak Luria überlieferten Kabbala auseinander. Die hier gefundene Darstellung greift der Künstler in Variationen wie bei den Arbeiten „Shebirat Ha Kelim“ und „Lilith“ auf. Kiefers kritische Haltung gegenüber dem Kontrollanspruch des deutschen Staates markiert die Installation „Volkszählung (Leviathan)“ aus einem drei Tonnen schweren Stahlcontainer mit Bleifahnen und darin eingepressten Erbsen. Als die Regierung der Bundesrepublik 1987 eine Volkszählung anordnete, widersetzte sich der Künstler zusammen mit einer landesweiten Protestbewegung.
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Einer der berühmtesten Werkserien Anselm Kiefers bilden die „Frauen der Antike“, die der Künstler ab Mitte der 1990er-Jahre beginnt. Das Fehlen ihrer Köpfe versinnbildlicht den Verlust von Individualität. Damit verweist Kiefer auf den Umstand, dass Frauen in der Geschichte durch Berichte von Männern – oder auch gar nicht – überliefert wurden. Die ausladenden historischen Kleider der Skulpturen wiederum betonen die Geschichte von unzähligen Frauen, die oftmals den Ausgangspunkt historischer Wenden wie politische Umstürze oder ideengeschichtliche Neuschreibungen ausmachen.
Die skulpturalen Frauen wandeln als Zeichen der Selbstermächtigung und Weisheit im Raum mit dem Bleibuchobjekt „20 Jahre Einsamkeit“. Kiefer greift hier seine eigene Rolle als Künstler und Schöpfer auf. Um Schöpfungsgeschichte geht es in seinem Werk „Am Anfang“: Es verbindet die Idee einer Beziehung zwischen Himmel und Erde.
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Die raumgreifende Installation „Palmsonntag“ wird zusammen mit zwei großformatigen Gemälden präsentiert. Damit ist ein Bogen vom Alten ins Neue Testament gespannt. Eine Palme liegt als Ganzes quer im Raum und ist von einem Bilderfries aus getrockneten und mit Gips überarbeiteten Pflanzenteilen ergänzt. Die Palmwedel in den Vitrinen stehen für das Volk, das vor der Karwoche dem Einzug Christi nach Jerusalem beiwohnt. Die Installation des Baumes wiederum erinnert an das liegende Kreuz und damit an das Martyrium Christi.
Auch in „Hortus Conclusus“ hat sich Kiefer der Pflanzen als Motiv bedient. Die Arbeit steht für einen Ort der Stille, ein Nachdenken über die Sinnhaftigkeit des Lebens. Das Werk steht in Bezug zu „Schwarze Flocken“. Dieses ist von dem jüdischen Dichter Paul Celan inspiriert. Das Bild ist von großer Traurigkeit. Die verkohlten Holzreste bilden perspektivisch zulaufende Reihen in der Landschaft und symbolisieren die Toten des Holocaust sowie die unzähligen Gefallenen des Krieges.
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In einem Ausstellungskubus über die Räume der Sonderausstellung hinaus werden Werke gezeigt, die für die Geschichte der Menschheit und ihrer Überlieferung über Schrift und Bücher stehen. Bleibücher und mit Harz konservierte Sonnenblumen bilden die Arbeit „Der verlorene Buchstabe“. Das Werk ist der Kunst des Buchdrucks gewidmet. Demgegenüber stellt Kiefer mit „Der fruchtbare Halbmond“ einen weiteren Bezug zum Ursprung der menschlichen Zivilisation her. Dazu kommt „Jaipur“. Der Werktitel ist von der Hauptstadt der indischen Region Rajashtan inspiriert, während das Bild ein weitverzweigtes Sternbild am Himmel des Universums zeigt.
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INTERVIEW ANSELM KIEFER

Das Interview entstand im Rahmen einer exklusiven Beilage zur Ausstellung.

Herr Kiefer, wenn man sich Ihre Werke „Am Anfang“ oder „Palmsonntag“ der Mannheimer Ausstellung und auch anderes der vergangenen Jahre ansieht, bemerkt man eine zunehmende Konzentration auf spirituelle und religiöse Themen. Warum beschäftigt Sie das?
„Ich habe mich schon sehr früh, seit Beginn meiner künstlerischen Arbeit, für spirituelle und religiöse Ideen interessiert. In den siebziger Jahren sind unter anderem meine Bilder Vater, Sohn, Heiliger Geist, Quaternität, Glaube, Hoffnung, Liebe und Jakobs Traum entstanden und in den achtziger Jahren Aaron, Die Ordnung der Engel und Durchzug durch das rote Meer.
Später kamen die griechische, babylonische und ägyptische Mythologie hinzu und die jüdische Mystik. Mythische Erzählungen über die Schöpfung der Welt interessieren mich, denn sie versuchen sich dem anzunähern, das die Wissenschaft bis heute nicht erklären kann."
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MAKING ANSELM KIEFER

„Ich freue mich, dass wir erstmals eine große Sonderausstellung mit Werken von Anselm Kiefer hier in der Kunsthalle Mannheim zeigen können. Seit Eröffnung des Neubaus ist das Werk „Sefiroth“ so etwas wie ein Identitätsmarker für das Atrium geworden. Jeder Besucher steht dieser gigantischen Arbeit von Kiefer in der Eingangshalle gegenüber und entdeckt über die Brücken und Übergänge in den oberen Stockwerken neue Perspektiven auf die überlappenden Schichten aus Blei und Stein. Jetzt bildet die Skulptur zusätzlich eine Vorschau auf die Ausstellung, die in vier Räumen 17 weitere Meisterwerke Kiefers aus 30 Schaffensjahren zeigt. Es wurden für die Ausstellung alle Zwischenwände aus den Ausstellungsräumen entfernt. So ist auch die Architektur der Kunsthalle Mannheim wieder sehr pur und offen zu erleben. Das erste Mal seit der Eröffnung des Neubaus können die Besucher im Kiefer-Raum im 2. OG ein neues Arrangement sehen. Ich freue mich, dass wir hier dauerhaft die Möglichkeit haben, besondere Werke der Sammlung Grothe zu präsentieren.“

Johan Holten, Direktor der Kunsthalle Mannheim


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„Ende 2018 bekam ich von der ehemaligen Direktorin der Kunsthalle, Ulrike Lorenz, die Aufgabe anvertraut, mich um die Sonderausstellung mit Werken von Anselm Kiefer aus der Sammlung Grothe zu kümmern. Es bedeutete für mich eine Chance und Herausforderung zugleich. Die Arbeiten von Anselm Kiefer waren mir schon durch einige Ausstellungen bekannt und deshalb interessierte mich vor allem die persönliche Begegnung mit dem Künstler. Nach der ersten Konzeptionsphase der Ausstellung konnten wir zunächst mit dem Sammler Hans Grothe, dann mit dem Künstler selbst die Werkauswahl und deren Präsentation besprechen. Es gab zwar Veränderungen im Plan, aber nach dem Atelierbesuch in Paris, zusammen mit dem neuen Direktor der Kunsthalle Johan Holten konnten wir zuversichtlich an die Detailarbeit gehen. Zusammen mit dem Aufbauteam von Hasenkamp entstand dann fast generalstabsmäßig die Ausstellung in den Räumen der Kunsthalle."

Sebastian Baden, Kurator der Ausstellung
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„Beim Aufbau einer Ausstellung wie der von Anselm Kiefer sind vor allem die Größe und das Gewicht der Werke entscheidend. Diese große Herausforderung ist nur zu stemmen mit Spezialgeräten und mindestens zehn Mann zu stemmen. Es muss mit größter Sorgfalt und ganz besonderer Ruhe gearbeitet werden. Die Firma Hasenkamp, ein externes Art-Handling-Team, half beim Aufbau und war mit ihrer langjährigen Erfahrung im Transportieren und Montieren von Kiefers Werken eine große Unterstützung. Ganz besonders aufwendig war der Aufbau von „Palmsonntag“, einer liegenden Palme von 14 Metern, die mit einem Tieflader in die Kunsthalle transportiert werden musste. Die Einzelteile wiegen je knapp 600 Kilogramm. Auch die Gemälde Kiefers, die zumeist aus zwei oder drei Teilen bestehen, wurden mit einem Spezialkran aufgehängt."

Katrin Radermacher, Restauratorin
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„Bei der Ausstellung zu Anselm Kiefer freue ich mich besonders über unsere Kooperation mit dem ZDF, die eine Fortsetzung der Zusammenarbeit zur Matisse-Ausstellung ist. Neben der qualitativen Berichterstattung bin ich schon auf die anderen Formate gespannt, etwa die Ausstellung in der Digitalen Kunsthalle. In virtuellen Räumen zeigt das ZDF hier Werke von Anselm Kiefer. Gerade in diesen Pandemie-Zeiten ist die digitale Präsenz für Besucher*innen von enormer Bedeutung. Außerdem haben wir ein vielfältiges Begleitprogramm vorbereitet. Zu empfehlen sind Vorträge, Lesungen oder Gespräche z. B. über die Poesie von Ingeborg Bachmann und Paul Celan als eine Inspirationsquelle von Kiefer. Zwei Höhepunkte des Begleitprogramms sind das kunstwissenschaftliche Symposium und ein Konzert in Kooperation mit der Musikalischen Akademie des Nationaltheater Orchesters Mannheim e.V. zu Kiefers Kunst und seinen komplexen Themen."

Ewa Wojciechowska, Leiterin Abteilung Kommunikation, Marketing, Audience Development
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AUSSTELLUNGSAUFBAU

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VIDEO VOM AUFBAU DER AUSSTELLUNG - „PALMSONNTAG" (2007)

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ATELIERS ANSELM KIEFER

Anselm Kiefer begann sein Studium zunächst in Freiburg, bevor er an die Kunstakademie nach Karlsruhe wechselte. Schon während des Studiums hatte er ein eigenes Atelier, das jedoch sehr bald zu klein wurde. Das Foto zeigt ihn als jungen Mann, geprägt von der Flower-Power-Mode der 68er vor einer aufgespannten weißen Leinwand im Atelier.
Mit der zunehmenden Größe seiner Werke, wuchs der Anspruch des Künstlers an die Räume für sein kreatives Schaffen. Vom Odenwald bis nach Südfrankreich hat Kiefer sich ein Gesamtkunstwerk an Ateliers errichtet.
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POETISCHE INSPIRATION

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In seinen Werken setzt sich Anselm Kiefer immer wieder mit den Gedichten von Ingeborg Bachmann und Paul Celan auseinander. Bei dem Bild "Die Große Fracht" (1985-1995) bezieht Kiefer die Inspiration aus einem gleichnamigen Gedicht der Lyrikerin Ingeborg Bachmann, das 1952 im Radio erstveröffentlicht wurde und 1953 in dem Gedichtband "Die gestundete Zeit" erschien. 

Mehr erfahren Sie hier im Hörbeitrag.


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LEXIKON MYTHOS ANSELM KIEFER

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DIGITALE ANGEBOTE

Die Audiotour der Kunsthalle Mannheim App führt auf spannende Weise in 15 Stationen durch die Ausstellung.

Die App ist als kostenloser Download im App- und Google-Play-Store erhältlich.
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In der "Digitalen Kunsthalle" von ZDFkultur werden vier Werke des Künstlers Anselm Kiefer unter die Lupe genommen. Dank einer besonders hohen Bildauflösung können die komplexen Strukturen und Oberflächen der Werke hautnah erlebt werden.

Hier geht es zur "Digitalen Kunsthalle" des ZDFkultur.
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BIS 22. AUGUST 2021 IN DER KUNSTHALLE MANNHEIM
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Interview mit Anselm Kiefer

Herr Kiefer, wenn man sich Ihre Werke „Am Anfang“ oder „Palmsonntag“ der Mannheimer Ausstellung und auch anderes der vergangenen Jahre ansieht, bemerkt man eine zunehmende Konzentration auf spirituelle und religiöse Themen. Warum beschäftigt Sie das?

„Ich habe mich schon sehr früh, seit Beginn meiner künstlerischen Arbeit, für spirituelle und religiöse Ideen interessiert. In den siebziger Jahren sind unter anderem meine Bilder Vater, Sohn, Heiliger Geist, Quaternität, Glaube, Hoffnung, Liebe und Jakobs Traum entstanden und in den achtziger Jahren Aaron, Die Ordnung der Engel und Durchzug durch das rote Meer.
Später kamen die griechische, babylonische und ägyptische Mythologie hinzu und die jüdische Mystik. Mythische Erzählungen über die Schöpfung der Welt interessieren mich, denn sie versuchen sich dem anzunähern, das die Wissenschaft bis heute nicht erklären kann." 

Im Pariser Louvre hatten Sie 2007, also im Jahr, in dem Sie den Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhalten haben, ein Riesengemälde gezeigt, das Sie selbst nackt auf dem Boden liegend mit dem Universum verbunden zeigt. Spüren Sie solche Verbindungen? (Anmerkung: Herr Kiefer hat den Friedenspreis des deutschen Buchhandels 2008 erhalten und nicht 2007)

„Angesichts der Unermesslichkeit, der unvorstellbaren Größe des Universums, in dem wir keinen Sinn erkennen können, kann man verzweifeln. Wir wissen nicht, warum etwas ist und nicht nichts. Gleichzeitig sind wir, zusammengesetzt aus den Quarks, die im gleichen Maß immens klein sind wie das Universum groß ist, Teil dieses Universums. Allerdings ist da die große Frage, die selbst Einstein nicht lösen konnte, wie der Makrokosmos und der Mikrokosmos zusammenhängen. Denn der Makrokosmos bewegt sich ja nach völlig anderen Gesetzen als der Mikrokosmos.
Am Boden liegend suche ich mir einen einzelnen Stern aus und befestige meine Qualen an diesem Stern, „hitch your agony to a star“, wie es der Schriftsteller Saul Bellow in seinem Roman „Herzog“ formulierte."

Abgesehen von Ihren frühen Performances haben Sie sich ja ohnehin von der Zweidimensionalität über Reliefs wie „Königskerze“ oder „Sephirot“ bis hin zu riesigen Installationen wie „Die Türme der sieben Himmelspaläste“ in Mailand entwickelt - wo soll das hinführen?

„Zur Wahrheit."

Zeit spielt bei Ihnen ja auch eine wichtige Rolle, vor allem Vergangenheit im Großen und Kleinen. Nach vorne blickend: Was wünschen Sie, soll von Ihrem Werk in 100 oder 200 Jahren noch wirken?

„Da der Wunsch niemals mit seiner Erfüllung übereinstimmt, versage ich mir diesen Wunsch."

Das jüngste Bild der Mannheimer Schau, „Hortus Conclusus“ weist eine für Ihr Werk ungewöhnliche Farbenfreude auf. Das Werk ist von 2014. Wo sehen Sie Anlässe für so viel Zuversicht und Optimismus?

 „Optimist“ oder „Pessimist“ sind für mich keine tauglichen Begriffe. „Zuversicht“ auch nicht. Ich sehe, dass bei jedem Beginn eines Werks bereits seine Negation enthalten ist. Das Nichts ist dem Seienden nicht entgegengesetzt, sondern beide bilden eine untrennbare Einheit."

Die Kunsthalle weist darauf hin, „Hortus Conclusus“ stelle thematisch einen abgeschiedenen Ort der Weisheit und Stille dar. Man könnte bei dem Titel und der Farbpalette auch an den Paradiesgarten denken - auch im Sinne des Islam, bei dem Grün ja auch das friedliche Paradies symbolisiert. Inwiefern haben Sie - bezogen auf die drei monotheistischen Religionen - einen interreligiösen Ansatz?  

„Alle Religionen, nicht nur die monotheistischen, versuchen die Verschlossenheit der Natur aufzubrechen, in der der Geist noch nicht zum Vorschein gekommen ist. Es ist das Schweigen der Materie, deren Schwere das Entscheidende zurückhält. So legt sich über die unerlöste Natur der Schleier der Schwermut, jene tiefe, unzerstörbare Melancholie allen Lebens. So ungefähr hat Schelling es einmal formuliert."

Gerhard Richter ist ja nicht unbedingt als spiritueller Künstler bekannt. Trotzdem hat er jüngst einem Kloster im saarländischen Tholey Kirchenfenster entworfen und geschenkt. Wenn Sie müssten - für welches Kloster oder Gebäude würden Sie sich als Fenstergestalter entscheiden.  

„Wenn da ein konkretes Angebot wäre, würde ich entscheiden."

Kirchenfenster sind ja angewandte Kunst, die das Drinnen vom Draußen trennen. Welche Formen angewandter Kunst könnten Sie sich in Ihrem Werk vorstellen?

Ich nehme an, Richter würde sich die Formulierung „angewandte Kunst“ verbitten. Kunst ist nie „angewandt“ wie man eine Theorie, ein Rezept oder eine Gebrauchsanweisung anwenden könnte. Außerdem werden durch Kirchenfenster nicht das Draußen vom Inneren getrennt. Sie sind höchstens eine semipermeable Membran zwischen zwei Sphären." 

Sprechen wir mal über Ihre „Frauen der Antike“. Diese Arbeiten stellen sich in einer für Ihr Werk eher untypischen Leichtigkeit dar. Wie das

„Alle meine Werke sind leicht und schwer zugleich."  

Zugleich scheinen diese Frauen die Bürde der Kulturgeschichte zu tragen, sind Wissensträgerinnen, wie „Sappho“. Was haben Sie selbst in Bezug auf Erkenntnis von den Frauen der Geschichte gelernt?  

„Frauen sind in meinem Werk omnipräsent. Sie sind uns Männern in vielerlei Hinsicht überlegen. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf die Bücher von Hélène Cixous. In dem Werk „Die Frauen der Revolution“ von Jules Michelet kann man nachlesen, dass Frauen wie Madame Roland, Madame de Condorcet und Madame de Staël in ihren Salons die große Revolution vorbereitet haben.  
Meine „Frauen der Antike“, die ohne Kopf dargestellt werden, nehmen Bezug darauf, dass Ideen und Texte antiker Frauen, wie z.B. die Gedichte der Sappho, nur durch die Zitate von Männern – Horaz, Catull und anderen – auf uns gekommen sind."  

Welche Bedeutung die Frau in der Antike hatte, ist schwer zu beurteilen, in den Erzählungen der Bibel jedenfalls haben sie, bis auf die beiden Marias, eine eher untergeordnete Rolle. Und heute noch kämpfen Frauen für Gleichstellung und Gendergerechtigkeit. Mit welchen Gefühlen beobachten Sie diesen Kampf? 

„Frauen hatten in der Antike eine große Bedeutung z.B. Hipparete, die Frau des Alkibiades, oder die Hetäre Thaïs, die Alexander dem Großen auf seinem Zug nach Persien folgte. Es gab auch Hetären wie Leontion, die philosophische Schulen gründeten. Thargelia von Milet wurde vom Perserkönig Xerxes als Politikerin gegen die Griechen eingesetzt und Aspasia, die Gefährtin des Perikles, war eine geschätzte Rednerin und Philosophin, die Kontakt mit Sokrates, Sophokles und Euripides pflegte.
Das Neue Testament ist hingegen frauenfeindlich. Es verschweigt die wichtige Rolle Maria Magdalenas und wertet sie als Hure ab. Es wird Zeit, dass die Überlegenheit der Frauen auch faktisch anerkannt wird, anstatt sie als Gefahr für uns Männer zu begreifen. Ich bin ein Verehrer Alice Schwarzers."

Sie gelten ja als politischer Künstler, sicher aber einer, der sich nie kreativ zur Aktualität äußert. Im Frühwerk ist das sehr deutlich, in den vergangenen Jahren ist das Politische sicher weniger offensichtlich. Wo sehen Sie sich denn selbst? 

„Politik, allerdings keine Tagespolitik, kann man mehr und mehr in meinen Werken finden. Meine ersten Aktionen in den sechziger Jahren waren allerdings weniger politisch als eine Selbstverortung, eine Selbsterkenntnis. Ich wollte für mich herausfinden, wie ich selbst gehandelt hatte und ob Kunst nach dem Faschismus überhaupt noch möglich ist. Ich wollte hinter dem Phänomen Faschismus erkennen, was der Abgrund Faschismus für mich selbst bedeutet." 

Mit welchen Gefühlen beobachten Sie, wie sich die Rezeption Ihres Werkes geändert hat: von dem dem Nationalsozialismus und dem allzu Deutschen Verbundenen zum Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels?

„Mit gemischten Gefühlen. Denn außerhalb Deutschlands wurde ich zu keiner Zeit als jemand betrachtet, der der Ideologie des Nationalsozialismus verbunden ist. "
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ATELIER ANSELM KIEFER

Nach dem Examen zog Anselm Kiefer 1970 zusammen mit seiner Partnerin und späteren Frau in ein altes Schulhaus in Walldürn-Hornbach im Odenwald. Dort entstanden die großen Gemälde über deutsche Heldensagen und deren Vereinnahmung durch den Nationalsozialismus. Die Dachbodenbilder mit Fackeln und Holzschnitt-Brettern wirken als unheimliche Gedankenräume. Von hier aus reist Anselm Kiefer nach Düsseldorf und Paris, um sich in der Kunstszene mit Joseph Beuys und dem Galeristen Michael Werner auszutauschen, und um die zeitgenössische Oper in der französischen Hauptstadt zu erleben.
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Zu jener Zeit entdeckt Anselm Kiefer Blei als künstlerisches Material und lässt auf mehreren LKWs das abgetragene Dach des Kölner Doms in den Odenwald bringen. Dort arbeitet er inzwischen in der Kreisstadt Buchen in einer ehemaligen Industriehalle und baut die ersten Bibliotheken aus Bleibüchern, Flugzeuge und Betten für die Serie „Frauen der Revolution“. Das Atelier ist nun groß genug für die gewaltigen Formate des Künstlers, etwa die „Wege der Weltweisheit“ und „Die große Fracht“.
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Dann, 1988, plötzlich die historische Gelegenheit: Anselm Kiefer kann sein Atelier in der ehemaligen Ziegelei in Höpfingen beziehen. Dort baut er das ganze Terrain über- und unterirdisch zu einem Gesamtkunstwerk um. Die Pläne, dieses „Zweistromland“ zusammen mit den Architekten von Coop Himmelblau umzusetzen, scheitern jedoch an den deutschen Baubehörden. Anselm Kiefer fühlt sich in Deutschland mit seiner Kunst unverstanden und zieht 1993, nach ausgedehnten Weltreisen, um – nach Frankreich.
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In Barjac, einem Ort mitten in Südfrankreich, weitab von der zentralistischen Verkehrsinfrastruktur, findet Anselm Kiefer ein neues Zuhause. Mitten in der Natur bezieht der Künstler eine ehemalige Seidenfabrik und baut um sie herum und in die Erde hinein ein weiteres räumlich vernetztes Kunstwerk aus gigantischen Installationen – bis hin zu den Himmelspalästen, den mehrstöckigen Türmen aus selbst gegossenen Betonelementen. Ein eigenes Amphitheater und Glashäuser für die „Frauen der Antike“ prägen den Themenpark des Geländes.
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Es zieht Anselm Kiefer weiter nach Paris, wo er zunächst ab 2007 in der Stadt, dann bald außerhalb in einem ehemaligen Lagerhaus des Kaufhauses Samaritaine sein bisher größtes und aktuelles Atelier bezieht. Wie gewöhnlich fährt der Künstler auf dem Fahrrad zu den Stationen seiner Arbeit und steigert sich zu immer größeren Dimensionen; auch was den Anbau neuer Gebäudekomplexe betrifft. Hier gestaltet sich Anselm Kiefer mit enormem Aufwand, mit Leidenschaft und unermüdlicher Energie seine Welt, in der er aus dem immensen Fundus seines Materiallagers, dem „Sternenlager“, neue Werke schafft.
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Blei ist als Material zu einem Markenzeichen im Werk von Anselm Kiefer geworden. Es ist extrem schwer und dennoch recht biegsam, weshalb der Künstler es auch für die Formung von Objekten wie Flugzeugen oder Schiffen benutzt hat. Als der Kölner Dom 1981 renoviert wurde, sicherte sich Anselm Kiefer Reste des Bleidaches und verwendete das Material fortan häufig in seinen Werken. Bleibahnen sind bei ihm Bild- und Bedeutungsträger gleichermaßen. Für Lebewesen ist das Metall giftig, im medizinischen Einsatz schützt es jedoch vor radioaktiver Strahlung. Als Energieträger wird es heute in Batterien genutzt. Außerdem dient es als Gewicht für Messungen auf der Waage. Historisch gesehen ist Blei das Element der Alchemisten, die daraus Gold gewinnen wollten. Blei wird in der Kulturgeschichte mit dem Gott und Planeten Saturn in Verbindung gebracht und mit melancholischem Temperament assoziiert. Diese vielseitige Bedeutung und die einfache Bearbeitungsmöglichkeit des Metalls machen es für den Künstler attraktiv. In Form von Bleibüchern taucht das Material in vielen Werken Anselm Kiefers auf. Dort steht es für das schwer lastende Gewicht der Geschichte und dient als Medium der Überlieferung. 
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Pflanzen sind wichtige organische Bestandteile im Werk Anselm Kiefers. Der Künstler hegt eine besondere Vorliebe für Sonnenblumen, denn sie wachsen filigran in große Höhe und bringen durch den Verweis auf die Sonne dieses Zentrum einer Galaxie in seine künstlerische Ideenwelt hinein. In frühen Arbeiten montierte der Künstler getrocknete Blumen oder sogar ganze Bündel davon auf seinen Werken, so etwa in dieser Ausstellung auf dem Bleiflugzeug des Werks „Die große Fracht“. Die Blume mit ihren besonderen essbaren Kernen bedeutet einen Kreislauf des Lebens, denn der Samen bringt neue Pflanzen hervor. Kiefer nutzt die Sonnenblume als Attribut für die Skulptur „Frauen der Antike“ und für die Installation „Der verlorene Buchstabe“. In diesen Werken sind die Sonnenblumen und ihre Kerne allerdings künstlich hergestellt. Die aus Kunstharz nachgebildeten Pflanzen und Samen behalten jedoch ihre ursprüngliche Bedeutungszuschreibung – und sind konservatorisch viel praktischer zu handhaben.  
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Ziegelsteine stützen die liegende Palme in der Installation „Palmsonntag“ und sind auch auf dem großformatigen Bild „Der fruchtbare Halbmond“ zu entdecken. Diese einfachen, minimalistisch anmutenden Objekte sind fundamentale Bausteine der menschlichen Zivilisation. Der Baustoff wird aus natürlichen organischen Materialien geschaffen und in manchen Ländern nicht einmal gebrannt, um haltbar zu sein. Bei seinen langen Reisen in die Regionen des Mittleren Ostens und nach Südasien hat Anselm Kiefer viele Orte besucht, an denen Ziegelsteine die weltliche und sakrale Architektur bestimmen. Fasziniert von diesen teilweise gigantischen Gebäuden, die unter dem Begriff Zikkurat als Stufentempel bekannt sind, bringt Anselm Kiefer sie als Motive für die Konstruktion scheinbar unendlicher Architekturen in seine Malerei ein. Der Turmbau zu Babel ist dabei ein zentrales, wiederkehrendes Motiv und bedeutet in Kiefers Arbeit den Bezug zum Alten Testament. Die Hybris der Menschen, einen Turm in den Himmel bis zu Gott zu bauen, entstammt der schlichten Vorstellung, mit Ziegelsteinen dieses Ziel erreichen zu können. Anselm Kiefer selbst arbeitet bei seinen mehrstöckigen Turmskulpturen, die er „Himmelspaläste“ nennt, allerdings mit Eisen und Beton.
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Für Anselm Kiefer ist die Verbindung zwischen Himmel und Erde eine elementare Einheit. In seinen Werken sind immer wieder weite Horizonte und die dunkle Tiefe des Universums dargestellt. Über diesem Grund lässt der Künstler Sternenbilder entstehen, deren Konstellation er mit Linien deutlich macht. Astronomie und Astrologie sieht er als sich ergänzende Deutungen der Sternenbilder. Für das Bild „Jaipur“ hat er sich mit „Ras Algheti“, dem dreiteiligen Sternenbild des Herkules auseinandergesetzt. Die Architektur der historischen indischen Sternwarte in Rajasthan trifft hier auf die wissenschaftliche Nomenklatur der NASA. Die Anordnung von Zahlenkolonnen auf dem Bild spiegelt den Blick ins Universum und die Position von Planeten und Sonnen in anderen Galaxien wieder. Anselm Kiefer notiert die Ziffern der NASA auf dem Bild oder auf Glasscherben. In einem „Sternenlager“ seines Ateliers lagert dieses Ordnungssystem, auf das er für seine Bilder und Installationen zurückgreift; als „Sternenfall“ betitelte Kiefer eine große retrospektive Ausstellung im Grand Palais in Paris 2015.
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Die Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus und der Vergangenheit der eigenen Familie hat das Werk Anselm Kiefers von Beginn an geprägt. Es ist das Verdienst des Künstlers mit der Protestbewegung von 1968 Teil einer gesellschaftlichen Revolution gewesen zu sein, die eine radikale Aufarbeitung der Geschichte forderte. Für sein Staatsexamen legte Anselm Kiefer 1970 an der Karlsruher Kunstakademie seine Künstlerbücher mit den Fotos der „Besetzungen“ vor: eine Dokumentation seiner Pose mit Hitler-Gruß in der Nazi-Uniform des eigenen Vaters.
Die Shoah ist ein unfassbares Verbrechen, ein Zivilisationsbruch der Unmenschlichkeit, auf den Anselm Kiefer in vielen seiner Werke Bezug nimmt. Für seine künstlerische Arbeit am globalen Gedächtnis zieht Anselm Kiefer die Lyrik des jüdischen Dichters Paul Celan heran, der im November 1921 geboren wurde und mit seinen bedrückenden Gedichten „Todesfuge“ und „Schwarze Flocken“ über den Schrecken des Völkermordes Berühmtheit erlangte.
Anselm Kiefer wurde für seinen Anspruch, eine deutsch-jüdische Verständigung nach dem Holocaust zu suchen, mehrfach ausgezeichnet. Die Ausstellung in der Kunsthalle Mannheim ist selbst Teil des Festivaljahres 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland.
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1987 wurde in der Bundesrepublik Deutschland eine Volkszählung durchgeführt. Das dafür notwendige Gesetz war 1983 unter massivem Protest verabschiedet worden und brachte nach einem wegweisenden Urteil des Bundesverfassungsgerichtes das „Recht auf informationelle Selbstbestimmung“ auf den Weg. Damit wurde erstmals ein Datenschutz festgelegt, denn viele Bürger*innen fürchteten den Missbrauch ihrer persönlichen Daten. Auch Anselm Kiefer schloss sich dem Boykottaufruf gegen den Zensus an und verweigerte die Erfassung seiner Daten. Trotzdem wurden im Mai 1987 Angaben von fast 99 Prozent der Bundesbürger*innen mit Hilfe von Computern erhoben. Kiefer gibt der Kritik an der Verfassung des Staates eine Form und schafft die wuchtige Installation mit dem Untertitel „Leviathan“ aus Eisenplatten, Bleibahnen und „60 Millionen Erbsen“ als Kritik an der Erbsenzählerei und ruft die Staatstheorie von Thomas Hobbes auf den Plan: Der Staat gewährt Schutz und erhält dafür die Kontrollmacht, schreibt dieser in seiner Abhandlung „Leviathan“ (1651). Gegenwärtig wird eine Volkszählung in Deutschland durch die statistischen Ämter auf der Basis von Verwaltungsregistern durchgeführt. Es werden zudem nur noch zehn Prozent der Bevölkerung befragt. Der für das Jahr 2021 geplante Zensus wurde übrigens um ein Jahr verschoben.
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Seit seinen ersten Besuchen in Israel in den frühen 1980er Jahren übt die Mystik der jüdischen Kabbala eine besondere Faszination auf Anselm Kiefer aus. Sie erklärt Gottes Allgegenwart im Leben und in den Dingen und ist auf Harmonie und den Kreislauf von Anfang und Ende ausgerichtet. Immer wieder greift Kiefer Motive der jüdischen Mystik auf, zeichnet  z.B. den Lebensbaum der Sephiroth auf seine Bilder und Skulpturen. Dabei handelt es sich um die sogenannten zehn Erkenntnisstufen und die Vorstellung des Schöpfungsprozesses, ausgelöst durch den Rückzug Gottes. Doch kam es laut Überlieferung zu einer schöpferischen Katastrophe, dem „Zerbrechen der Gefäße“ (Shevirat Ha Kelim), weshalb die Entstehung der Welt von Anfang an durch eine Disharmonie geprägt ist. Der Weg zum Ausgleich, zur Harmonie und damit zur spirituellen Weisheit führt den Mensch über zehn Stationen des Wissens und setzt moralisches Verhalten voraus. Für Anselm Kiefer bedeutet die Kabbala auch ein möglicher Versöhnungsansatz nach dem Schrecken der Shoah.
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Die österreichische Schriftstellerin Ingeborg Bachmann (1926-1978) hat mit ihren Texten und ihrer Sprache die deutsche Literatur der Nachkriegszeit geprägt. Besonders die Rezitation ihrer eigenen Gedichte mit der betont melancholisch klingenden Stimme machte die Dichterin berühmt. Bachmanns Roman „Malina“ ist mit seiner autobiografisch deutbaren Tragik vielfach interpretiert worden. Ihre enge Verbindung mit dem Dichter Paul Celan ist durch Briefwechsel belegt, worin sich ein verzweifeltes Liebesverhältnis ausdrückt. Die zahlreichen Gedichte Ingeborg Bachmanns schweben in trauriger Tonlage. Für den Künstler Anselm Kiefer ist der emotionale Bezug zu Bachmanns Lyrik eine stete Inspiration. Er verwendet das Gedicht „Die große Fracht“, das erstmals 1953 publiziert wurde, als Titel und thematischen Bezug eines großformatigen Bildes (1985-1995). Vor dem Meerstück mit Brandung hängt ein Bomber aus Blei, bepackt mit getrockneten Sonnenblumenbündeln. „Die große Fracht des Sommers ist verladen“, heißt es in Bachmanns Versen wiederholt, doch das Gedicht endet in Trauer: „Wenn hinter dir die Möwe stürzt und schreit.“
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