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James Ensor

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Kapitel 1

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Schon früh wurde James Ensor das Etikett „Maler der Masken“ verliehen, doch sein Werk ist weitaus vielfältiger. Wir geben Ihnen Einblick in den Kosmos seiner Welt und seines Schaffens, das heitere und düstere Elemente vereint und von Landschaften über Stillleben und Liebesgärten bis zu christlichen Motiven und Porträts reicht.

Doch Ensor malte nicht nur, er komponierte auch Musik und hinterließ wortgewaltige Texte. Und er hatte einen bisweilen skurrilen Humor. Lange abgelehnt, erfuhr der eigenwillige Außenseiter schließlich große Anerkennung, er war Impulsgeber für andere Künstlerinnen und Künstler, nahm vielfach Aspekte der Moderne vorweg. Mit seinen karnevalesken Albträumen gab er Einblick in eine Welt im Umbruch, das macht sein Werk so zeitlos und gleichzeitig aktuell.

Doch Ensor malte nicht nur, er komponierte auch Musik, konnte mit Sprache umgehen und hatte einen bisweilen skurrilen Humor. Lange abgelehnt, erfuhr der eigenwillige Außenseiter schließlich große Anerkennung, er war Impulsgeber für andere Künstlerinnen und Künstler, nahm vielfach Aspekte der Moderne vorweg. Mit seinen karnevalesken Albträumen gab er Einblick in eine Welt im Umbruch, das macht sein Werk so zeitlos und gleichzeitig aktuell.

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ÜBERSICHT

"Der belgische Künstler James Ensor spielt in der Geschichte der Kunsthalle Mannheim eine besondere Rolle. Mit einem Ankauf 1927 und einer Ausstellung 1928 war die Kunsthalle eines der ersten deutschen Museen, die ihn wahrnahmen. Ausgangspunkt der Ausstellungsidee war die temporäre Rückkehr des Bildes „Der Tod und die Masken“, eines der bedeutendsten Gemälde James Ensors, das 1937 in der Kunsthalle von den Nationalsozialisten als „entartet“ beschlagnahmt wurde. Dass uns das Museum in Lüttich, in dem sich das Bild seit 1939 befindet, hierbei unterstützt hat und wir es nun in Mannheim zeigen können, ist eine ‚kleine Sensation‘. So können wir unsere eigene Museums- und Sammlungsgeschichte und Kunstgeschichte miteinander verknüpfen."

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Kapitel 5 - HISTORISCHE ENSOR AUSSTELLUNG

James Ensor und die Kunsthalle Mannheim verbindet eine gemeinsame Geschichte, die fast 100 Jahre zurückreicht. Dem belgischen Künstler widmete das Museum 1928 eine der ersten Einzelausstellungen in Deutschland.
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JAMES ENSOR UND DIE KUNSTHALLE

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Auch was die Ankäufe von Werken Ensors betrifft, war die Kunsthalle vielen anderen deutschen wie internationalen Museen voraus. Ab 1925 erwarb Gustav Friedrich Hartlaub, der damalige Direktor, zahlreiche Grafiken des Belgiers für die Graphische Sammlung der Kunsthalle. Und 1927 gelang es, mit "Der Tod und die Masken" auch eines seiner bedeutendsten Gemälde anzukaufen. Dieses Werk war gleichzeitig eines der ersten Ensor-Gemälde in öffentlichem Besitz hierzulande.
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DIE MASKE UND DER TOD

JAMES ENSOR UND DIE KUNSTHALLE

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Mit diesem Gemälde blicken wir aber auch in die Abgründe des Nationalsozialismus. Denn zusammen mit 83 Gemälden und Grafiken der Sammlung war es 1933 Teil der Ausstellung „Kulturbolschewistische Bilder“.

In dieser Propagandaschau prangerten die Nationalsozialisten die gezeigten Exponate als „undeutsch“ und „Verschwendung von Steuergeld“ an. 1937 kam es dann noch schlimmer: Das Gemälde wurde als „entartete Kunst“ beschlagnahmt und nach Berlin abtransportiert. Auf einer Auktion 1939 in Luzern konnte es die belgische Stadt Lüttich erwerben. Dort befindet es sich bis heute in der Sammlung des Musée des Beaux-Arts, La Boverie.
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JAMES ENSOR UND DIE KUNSTHALLE

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1937 kam es dann noch schlimmer. Das Gemälde wurde als „Entartete Kunst“ beschlagnahmt und nach Berlin abtransportiert. Auf einer Auktion 1939 in Luzern konnte es die belgische Stadt erwerben. Dort befindet es sich bis heute in der Sammlung des Musée des Beaux-Arts de Liège, La Boverie. Nun kehrt es temporär nach Mannheim zurück.
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James Ensor Biografie

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Am 13. April 1860 wird James Ensor im belgischen Ostende als ältester Sohn des Engländers James Ensor und der Flämin Catherine Haegheman geboren. Die Eltern betreiben einen Souvenirladen, in dem sie Muscheln, Exotika, Chinoiserien und Masken verkaufen, eine Umgebung, die Ensor prägt, ebenso wie die Küstenlandschaft um Ostende, wo er mit einer Unterbrechung für das Studium in Brüssel sein ganzes Leben verbringt. Hochbetagt stirbt er 1949.

Ensors Werk wird von Kritikern, die den Künstler in eine Außenseiterrolle drängen, verspottet. Aber wer war Ensor wirklich? Fragen wir ihn doch selbst. James Ensor malte während seiner gesamten Laufbahn Selbstbildnisse. Nach klassischen Selbstporträts an der Staffelei kam er zu Darstellungen, in denen er die Identität wechselte oder sich verwandelte.

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Ausstellungsthemen

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Vorher/Nacher Ansicht

Das malende Skelett
Ensors wohl berühmtestes Selbstporträt ist „Das malende Skelett“. Das Gemälde basiert auf einer Fotografie, die ihn in seinem Atelier zeigt.

Zunächst stellte er sich als lebende Gestalt dar. Erst bei der Ausführung verwandelte der Künstler seinen Kopf in einen Totenschädel. Mit dem Gemälde vergewisserte sich seiner Rolle als bedeutender Künstler und bannte gleichzeitig die Furcht vor dem Stillstand seines Schaffens und vor dem eigenen Tod.

Klicken Sie unten links auf den "Play"-Button und vergleichen Sie Fotovorlage und Gemälde!

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1887 stirbt Ensors Vater, das einzige Familienmitglied, das ihn in seinen künstlerischen Ambitionen unterstützte. Damit beginnt seine intensive Auseinandersetzung mit dem Motiv, das sich durch sein gesamtes Oeuvre zieht.

Sowohl in seinen Selbstporträts als auch in den Stillleben und Maskendarstellungen behandelt er die Todesthematik. Immer wieder erscheint das Motiv des Totenkopfes oder aber er visualisiert die Vergänglichkeit in den Stillleben anhand toter Tiere oder der vergehenden Natur.


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Ensor ist ein Maler des Stilllebens. Geprägt von der flämisch-niederländischen Tradition fand er zu einem individuellen Repertoire, das vom Meer, der Karnevalstradition Ostendes und den Dingen im elterlichen Laden bestimmt war. So bilden die Stillleben einen Teil seiner skurrilen Lebenswelt ab.

Den Gedanken des Stilllebens im wörtlichen Sinne als Nature morte, als tote Natur, verkörpert das Gemälde "Der tote Hahn" aus dem Besitz der Kunsthalle.
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Ensor ging als „Maler der Masken“ in die Kunstgeschichte ein. Den Ursprung seiner Faszination für das Motiv findet sich in Ensors Biografie wieder. Er begegnete Masken im Souvenirladen seiner Eltern und an Karneval in Ostende. Später sammelte Ensor sogar selbst Masken und war Mitveranstalter von Maskenbällen.
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    MUSIK

    Ensors pflegt eine Passion für alles Musikalische. Das zeigt sich in der die 1929 gedruckten Graphikfolge La Gamme d’amour – übersetzt "Die Liebestonleiter". Die Mappe ist nur ein Teil eines viel größeren Gesamtkunstwerks, das Ensor 1911 begann. Für die gleichnamige Ballett-Pantomime schrieb Ensor die Handlung und entwarf auch die Kostüme und Bühnenbilder.

    Mit Unterstützung zweier Dirigenten komponierte er auch die Musik des 1922 erstmals aufgeführten Stücks.

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    James Ensor beließ es nicht beim Komponieren. Er sprach gerne von seiner musikalischen Begabung, obwohl er weder Noten lesen noch schreiben konnte. Er wies der Musik einen besonderen Platz in seinen Werken zu.

    Er musizierte mit dem Klavier und dem Harmonium, spielte mit ausgestreckten Fingern, hauptsächlich auf den schwarzen Tasten der Tastatur. Einiger seiner Kompositionen, die überwiegend aus bürgerlicher Salonmusik bestehen, sind noch erhalten. Hören Sie selbst!

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    KATALOG

    Zur Ausstellung erscheint im Deutschen Kunstverlag ein Katalog (246 Seiten, dt./engl.) mit Beiträgen von Inge Herold, Johan Holten, Mathias Listl, Herwig Todts und Xavier Tricot. Er ist für 29,50 Euro im Museumsshop der Kunsthalle Mannheim erhältlich.
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    Über unseren Mediaguide lernen Sie James Ensor aus der Sicht des Künstlers selbst kennen. In "Strandgut" haben wir Ensors Schriften vertont. Ensor bezeichnete sich selbst als "Apostel einer neuen Sprache". Racheschriften, Erinnerungen, Bankettreden, Spottiraden, Kritiken, Hymnen und Schmähungen reichen sich hier aneinander. Aber hören Sie selbst...

    Den Mediaguide gibt es im App-Store kostenlos zum Download

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    WOHNHAUS ENSOR

    Hier lebte und arbeitete James Ensor bis zu seinem Tod im Jahr 1949 mit seinem Diener August Van Yper. Ensor erbte dieses Stadthaus von seinem Onkel Leopold Haegheman und seiner Tante Pauline Dewinter.
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    Ab 1952 wurde das James Ensor-Haus von dem Verein „Vrienden van James Ensor“ (Freunde von James Ensor) als Museum genutzt. Kaum vier Jahre später, im Jahr 1956, kam das Haus in städtischen Besitz. Aufgrund der enormen Restaurierungskosten blieb es jedoch lange Zeit geschlossen.

    Ensor-Anhänger starteten schließlich 1973 eine groß angelegte Kampagne mit dem Ziel, das Haus in seinem früheren Glanz wiederherzustellen und das Museum wieder für die Öffentlichkeit zu öffnen.

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    1974 wurde das James Ensor Haus durch einen königlichen Erlass offiziell unter Denkmalschutz gestellt, und im gleichen Jahr öffnete das Museum nach der langen Schließungszeit endlich wieder seine Türen. Seit 2008 wird das Haus durch das Mu.ZEE mitverwaltet. Im Jahr 2016 wurde das angrenzende Gebäude erworben, mit der Absicht, das Museum um ein interaktives Erlebniszentrum zu erweitern. Dieses wurde dann 2020 eröffnet.
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